Er reißt Menschen von einem auf den anderen Augenblick aus dem Leben und nimmt zugleich Angehörigen und Freunden die Chance auf eine Verabschiedung. Kaum ein medizinisches Phänomen beendet und verändert Leben so eingreifend wie der Plötzliche Herztod. 

Was genau definiert den Plötzlichen Herztod
Unter dem Plötzlichen Herztod (PTH), oder auch Sekundentod, versteht die Medizin einen Herzanfall mit tödlichem Ausgang. Bei tödlichen Herzattacken, bei denen vorab Atemnot, Schwindel oder Schmerzen in der Brust auftreten, wird häufig fälschlich vom Sekundentod gesprochen. In den meisten Fällen kommt es vorab zu Herzrhythmusstörungen wie dem Kammerflimmern, die letztendlich zu einem Herzstillstand und damit zum Tod des Betroffenen führen. Die Chance, so einen Stillstand des Herzens zu überleben, hängt voll und ganz davon ab, wie schnell medizinische Versorgung zur Verfügung steht. Werden unmittelbar nach der Herzattacke, etwa durch einen Begleiter oder einen Passanten, Maßnahmen zur Erstversorgung und Reanimation durch eine Herzdruckmassage sowie der Einsatz eines AED (Automatisierter Externer Defibrillator) eingeleitet, sind die Überlebenschance recht hoch. Ein Defibrillator – auch Schockgeber oder kurz Defi genannt – ist ein kleines tragbares Gerät, welches durch gezielte Stromstöße bei einem fehlenden Herzrhythmus  das Herzkammerflimmern stoppen und bei Bedarf einen Impuls (Defibrillation) für die normale Herzaktivität geben kann. Anschließend muss der Patient sofort in ein Krankenhaus gebracht werden. Geschieht die Attacke hingegen ohne Anwesende und kann von dem Betroffenen nicht rechtzeitig Hilfe geholt werden, endet sie fast immer tödlich. Hier zählen die ersten Minuten, die dem Patienten durch eine Defibrillation das Leben rettet.

Unerkannte Herzschwächen sind häufig die Ursache
In vielen Fällen eines Plötzlichen Herztodes ist dieser gar nicht so plötzlich, wie es sein Name vermuten lässt. Denn in ca. 80 Prozent der Fälle ist die Ursache eine koronare Herzkrankheit, also eine Verkalkung der Herzkranzgefäße. Von diesen sind in erster Linie Personen im mittleren und fortgeschrittenen Alter betroffen, bei denen die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Herzattacke auch am größten ist. Weitere Ursachen können ein Herzklappenfehler, allgemeine Herzschwäche sowie verschiedene Syndrome, die Herzrhythmusstörungen verursachen, sein. Zu einem Stillstand kann es darüber hinaus auch kommen, wenn ein bereits überstandener Herzinfarkt vorangegangen ist. Ein Plötzlicher Herztod bei jungen, durchtrainierten Sportlern wie man ihn z.B. schon häufiger bei Fußballern beobachten konnte, die während eines Spiels einfach zusammensacken und sterben, ist hingegen meistens die Folge eines nicht entdeckten, angeborenen Herzfehlers oder eines entzündeten Herzmuskels, der so geschwächt den extremen Ansprüchen beim Sport bzw. Leistungssport nicht mehr gewachsen ist und deshalb kollabiert. Ein entzündeter Herzmuskel ist häufig die Folge eines grippalen Infekts, der auf das Herz übergeht. Dass die Herzanfälle bei Vorliegen dieser diversen Erkrankungen dennoch wie aus heiterem Himmel kommen liegt einerseits daran, dass sie oft schwer festzustellen sind und bei Routineuntersuchungen oft übersehen werden, und andererseits daran, dass sie bei den Betroffenen in vielen Fällen keinerlei Symptome verursachen, weswegen diese sich nicht genötigt fühlen zum Arzt zu gehen und die Erkrankungen somit unentdeckt bleiben.

Ein gesunder Lebensstil und regelmäßige Kontrollen können vorbeugen
Zwar lässt sich ein plötzlicher Sekundentod niemals zu 100 Prozent ausschließen, das Risiko für sein Auftreten kann aber deutlich minimiert werden. Neben einer cholesterinbewussten, herzgesunden Ernährung, die der Verkalkung der Herzkranzgefäße vorbeugt, sollte auf das Rauchen verzichtet und Alkohol nur in geringen Mengen getrunken werden. Des Weiteren empfiehlt es sich sehr, einen regelmäßigen Check-up bei einem Kardiologen durchführen zu lassen, um Herzerkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.