Ein nicht unerheblicher Anteil der Bevölkerung leidet unter dem sogenannten Schlafapnoe-Syndrom, kurz SAS genannt. Hierbei tritt während des nächtlichen Schlafes ein gelegentlicher Atemstillstand, den der Mediziner Apnoe nennt, auf. Etwa 2 % der Frauen und 4 % der Männer in der Bundesrepublik Deutschland sind von Schlafapnoe und den oft belastenden Symptomen und Folgen betroffen.

Ursachen von SAS
Die Ursachen sind dabei vielschichtig und bestehen oft in:

– Übergewicht
– einer Behinderung der Atemwege, etwa durch Polypen oder Deformationen der Nasenscheidewand
– vergrößerten Mandeln erschweren die Atmung
– ererbter Veranlagung zum Erschlaffen der Rachenmuskulatur
– regelmäßigem starkem Konsum von Alkohol, Nikotin, Schlafmitteln oder Drogen
– angeborener Fehlstellung des Unterkiefers
– vergrößerter Zunge und anderem mehr

Symptome
Die Symptomatik äußert sich in Atemaussetzer während des Schlafes, die jeweils bis zur Dauer einer vollen Minute anhalten können. Die Konsequenzen sind meist Durchschlafstörungen und latente Tagesmüdigkeit, Kopfschmerz, Schwindel, trockener Mund und nächtliches Schwitzen, nächtlicher Harndrang, anfallsweiser Sekundenschlaf im Tagesverlauf, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Depressionen, Impotenz und generell unruhiger Schlaf und geht meist mit einem Schnarchen einher.

Gravierende Auswirkungen auf das Herz
Gravierend sind die gesundheitlichen Gefahren und möglichen Folgeerkrankungen, die von SAS ausgehen. Unbehandelt kann SAS zu erheblichen Herz- und Kreislauf-Problemen führen. Klassisch dazugehören beispielsweise die als Todesursache Nummer 1 der modernen westlichen Industriegesellschaften gelten: Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt und auch Schlaganfall. Signifikant erhöht ist die Wahrscheinlichkeit, bei einer unbehandelten SAS am plötzlichen Herztod zu sterben. Klinische Studien haben ferner erwiesen, dass SAS-Betroffene besonders oft an Krankheitsbildern leiden, die die Implantation eines Herzschrittmachers als lebensrettende und lebenserhaltende Maßnahme erforderlich machen. Medizinisch erwiesen ist, dass eine Hypoxie, also eine Unterversorgung von Teilen oder des gesamten Körpers mit Sauerstoff, einer der bekanntesten Auslöser des plötzlichen Herztodes (PHT) oder Sekundentodes ist. Das Schlafapnoe-Syndrom (SAS) ist inzwischen als einer der populärsten und häufigsten Risikofaktoren im Rahmen der primären Prävention des plötzlichen Herztodes identifiziert worden. Stets wird daher nach erfolgreichen Reanimationsmaßnahmen beim überlebten plötzlichen Herztod ganz besonders nach dem Vorhandensein einer möglichen Schlafapnoe-Störung gesucht, um diese zügig therapieren und ausheilen zu können. Kardiologen sind daher angewiesen, bei Herz- und Risikopatienten zielgerichtet nach der Schlafapnoe-Störung zu fahnden. SAS zählt somit zu den bedeutendsten Risikofaktoren der modernen Herzerkrankungen.