Unser Blut muss durch das Herz mit Druck in die Blutgefäße und deren Verästelungen bis zur letzten Zelle im Körper gepumpt werden. Das kann nur funktionieren, wenn ein ausreichender Druck vorhanden ist. Abhängig von zahlreichen Faktoren verändert sich dieser Blutdruck vielfach im Laufe des Tages und der Nacht. Je nach Körperlage, ob man liegt oder steht, bei körperlicher Anstrengung und auch bei Stress kommt es zu Blutdruckschwankungen. Eine vorübergehende Erhöhung ist ganz natürlich, wenn die Werte sich anschließend wieder auf einen Normalwert einpendeln (120/80 mmHG).

Hingegen können extreme Schwankungen ein Anzeichen für Herz-Kreislaufprobleme oder andere Erkrankungen sein.  Bei der Messung sind zwei Werte maßgeblich: Der obere, systolische und der unterediastolische Wert. Wie der Barometerdruck wird auch der Blutdruck in Millimeter Quecksilbersäule gemessen „mmHG“. Ab einem Bereich von 140/90 mmHG spricht man von einem kontrollbedürftigen Grenzwert. Eine regelmäßige eigene Kontrolle und das Führen eines Protokolls sollte bei Hochdruckpatienten zum täglichen Pflichtprogramm gehören.

Messgeräte müssen zuverlässig, genau und sollten möglichst das deutsche Prüfsiegel haben. Es gibt sie in unterschiedlichen Versionen und Ausstattungen. Die Messung kann am Oberarm, aber auch am Handgelenk vorgenommen werden. Um sich ein genaues Bild machen zu können und ob wirklich eine Hypertonie vorliegt, wird der Arzt eine 24-Stunden-Kontrolle vorschlagen. Er entscheidet dann über ein Behandlungskonzept. Ein hoher Blutdruck macht in der Regel keine großen Beschwerden und wird deswegen häufig erst spät entdeckt, wenn es möglicherweise bereits Folgeschäden gibt. Ein ständig erhöhter Blutdruck ist ein Symptom, das bei einer ganzen Reihe von Krankheiten auftreten kann. Der Arzt wird daher zunächst einmal „Ursachenforschung“ betreiben. Wird der Bluthochdruck durch eine organische Krankheit ausgelöst, spricht man von einer sekundären Hypertonie.

Bei den meisten Patienten, die an zu hohem Blutdruck leiden, finden die Fachleute keine unmittelbare Ursache. Diese Form wird als primäre oder essentielle Hypertonie bezeichnet. Ein hoher Salzverzehr kann sich z. B. ebenso wie zu viel Lakritze negativ auf den Blutdruck auswirken. Psychische Belastungen, Stress und Hetze, Übergewicht und Bewegungsmangel, zu  wenig Nachtruhe, Schichtdienst, Alkohol, Rauchen, Kaffee, Cola und „Fastfood“ sind wohl die häufigsten Ursachen für Hypertonie. Ein erhöhter Blutdruck ist einer der Auslöser für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Frauen die  Rauchen, die „Pille“ einnehmen und einen hohen Blutdruck haben, erhöhen um ein Vielfaches ihr Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

Bei Menschen mit Schlafapnoe wurde zunehmend ebenfalls häufig Bluthochdruck festgestellt, was sich aber unter Behandlung wieder regulieren ließ. Unbehandelter Bluthochdruck führt unter anderem zu Ablagerungen im Gefäßsystem oder zur Arteriosklerose (Gefäßverengung), was eine erhöhte Neigung zu Thrombosen oder Embolien aufweist. Jede Art der Durchblutungsstörung zieht folgenschwere Komplikationen nach sich. Nieren und Augen sind bei Hypertonikern ebenfalls besonders gefährdet und sollten engmaschig kontrolliert werden. Im europäischen Vergleich der Hochdruckproblematik liegt Deutschland leider auf den vordersten Plätzen